|
Was sind ESAB und RPS ?
In den beiden umstrittenen Regelwerken 'Empfehlungen zum Schutz vor Unfällen mit Aufprall an Bäumen' (ESAB) und 'Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen an Straßen' (RPS) werden Allee- und Straßenbäume für tödliche Verkehrsunfälle verantwortlich gemacht. Als Konsequenz sollen Bäume künftig nur mit einem Mindestabstand von 8 m vom Fahrbahnrand gepflanzt werden dürfen.
Da schon der Grunderwerb für die Abstandsflächen nicht zu finanzieren ist, würden Neupflanzungen an vielen Straßenabschnitten nicht mehr möglich sein.
|
|
|
ESAB+RPS : gemeinsame Stellungnahme der Verbände 2005 Download: pdf-Datei, 140KB
Trotz der kurzen Fristsetzung ist es gelungen, eine gemeinsame Stellungnahme der FLL-Mitgliedsverbände zu den ESAB fristgemäß fertig zu stellen, der sich auch der Deutsche Naturschutzring angeschlossen hat.
Dank der raschen Umsetzung des Entwurfes durch den FLL-Vizepräsidenten, Herrn Horst Schmidt, der alle wesentlichen Aspekte enthielt, hat die FLL viel Zustimmung erhalten. Die FLL hat diese Stellungnahme auf ihre Homepage www.fll.de eingestellt.
Die FLL bedankt sich bei allen Verbänden, die Anregungen gegeben und sich für ein gemeinsames Auftreten ausgesprochen haben, sehr herzlich. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass die FLL und ihre Mitgliedsverbände in kurzer Zeit reagieren können!
|
|
|
Stellungnahme AK-Stadtbäume, 2004
Die Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen e.V. (FGSV) hat die 'Empfehlungen zum Schutz vor Unfällen mit Aufprall auf Bäume' (ESAB) fertig gestellt. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen beabsichtigt in Kürze, die ESAB einzuführen.
Entwurfsversion, pdf-Datei, 800KB
Aus Sicht des Arbeitskreises Stadtbäume weist die vorliegende Fassung keinerlei Veränderungen oder Verbesserungen auf. In einigen Bundesländern wurden die Inhalte der ESAB schon im vorauseilenden Gehorsam eingeführt. Es hat sich hier gezeigt, dass die ESAB von den zuständigen Straßenbaubehörden so ausgelegt werden, dass Neupflanzungen von Bäumen nicht mehr möglich sind. Mit Einführung der vorliegenden ESAB wird dies zur Regel.
Der Arbeitskreises Stadtbäume bedauert sehr, dass die FGSV nicht in der Lage gewesen ist, die durchaus gesellschaftspolitisch relevante Fragestellung zur Verbesserung des Schutzes vor Unfällen mit Aufprall auf Bäume zu einer konsensfähigen Lösung zu bringen. Das über Jahrzehnte durch gemeinsame Arbeit gewachsene Vertrauen zwischen Straßenbauern und Landschaftspflegern wird durch den Erlass dieses Regelwerkes einen großen Rückschlag erleiden.
Die FGSV hat der vorliegenden Fassung der ESAB eine Vorbemerkung vorangestellt. Der Inhalt dieses Textes zeigt eindeutig, dass die FGSV von vornherein nicht an einer konsensfähigen Lösung interessiert war.
|
|
|
Sitzung des Bund-/Länderausschusses 'Landschaftspflege und Naturschutz im Straßenbau' am 25. und 26.Juni 2003 Auszug aus TOP 4
'Empfehlungen zum Schutz vor Unfällen mit Aufprall auf Bäume' (ESAB)
'Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen an Straßen' (RPS)
Im September 2002 ist das abschließende Werk der 'ESAB' dem BMVBW - Referat S 28 - vorgelegt worden. Die ESAB sollen vor Versand an die Obersten Straßenbaubehörden der Länder mit dem Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und mit der Umweltministerkonferenz (UMK) abgestimmt werden.
Derzeit liegen die ESAB ... dem brandenburgischen Minister für Landwirtschaft Umweltschutz und Raumordnung und Vorsitzenden der UMK 2002, Herrn Birthler mit der Bitte um ergänzende Hinweise vor. ...
Die in den 'ESAB' enthaltenen Aussagen sind weitgehend mit denen identisch, die Brandenburg 2000 einvernehmlich zwischen Umwelt- und Verkehrsministerium erlassen hat. Werte zu den umstrittenen Mindestabständen von Bäumen zur Straße sind im aktuellen Entwurf nicht mehr enthalten. Die Abstandsregelungen der 'RPS' 89 gelten fort. Die 'RPS' regeln, in welchen Situationen, insbesondere unterhalb welcher seitlichen Abstände von Hindernissen neben der Straße, passive Schutzeinrichtungen vorzusehen sind. ...
Der weitere Fortgang der 'RPS' - Überarbeitung bzw. Erarbeitung neuer 'Richtlinien für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme' (RPS) ist noch nicht abzusehen. ...
|
|
|
Protestaktion zur Erhaltung von Alleen und Straßenbäumen
Nach den umstrittenen Regelwerken 'Empfehlungen zum Schutz vor Unfällen mit Aufprall an Bäumen' (ESAB) und 'Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen an Straßen' (RPS) sollen Bäume künftig nur mit einem Abstand von 8 m vom Fahrbahnrand gepflanzt werden dürfen. Da schon der Grunderwerb für die Abstandsflächen nicht zu finanzieren ist, würden Neupflanzungen an vielen Straßenabschnitten nicht mehr möglich sein.
Unser Ziel war es, beide Regelwerke öffentlich zu diskutieren, um gemeinsame sinnvolle Lösungen für eine verbesserte Verkehrssicherheit zu finden, ohne auf die Bewahrung alter und Pflanzung neuer Alleen und Straßenbäume verzichten zu müssen.
|
|
Die GALK war über die FLL in die Abstimmungsgespräche über die ESAB und die RPS eingebunden.
Hier das Antwortschreiben des BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR,BAU- UND WOHNUNGSWESEN vom 6. Dezember 2002 an den AK-Stadtbäume zum Stand der Diskussion.
|
|
Positionspapier 2001 des GALK-AK-Stadtbäume gegen die geplanten Regelwerke : Empfehlungen zum Schutz vor Unfällen mit Aufprall an Bäumen (ESAB) und die Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen an Straßen (RPS) |
|
Beschluss zur Richtlinie zum Schutz vor Baumunfällen 58. Umweltministerkonferenz am 6./7. Juni 2002 in Templin
TOP 28: Richtlinie zum Schutz vor Baumunfällen
Beschluss: (5 Punkte)
1. Die Umweltministerkonferenz stellt fest, dass der Entwurf der 'Empfehlungen zum Schutz vor Unfällen mit Aufprall auf Bäume' (ESAB) in der Fassung vom 30.11.2001 die Ziele und Grundsätze des Naturschutzes nicht ausreichend berücksichtigt. Darüber hinaus vertritt sie die Auffassung, dass auch der vorliegende, überarbeitete Entwurf im Widerspruch zu landesgesetzlichen Regelungen zum Alleen? und Baumschutz steht.
mehr ...
Weiter Informationen auch unter www.umweltministerkonferenz.de
|
|
|
Protestaktion zur Erhaltung von Alleen und Straßenbäumen
Faltblatt zu beziehen von www.fll.de
Alleen und Straßenbäume werden durch die ESAB und RPS für tödliche Verkehrsunfälle verantwortlich gemacht und als lebensgefährlich abgestempelt! Sie sollen künftig mit einem Abstand von 8 m vom Fahrbahnrand gepflanzt werden. Den Grunderwerb für die Abstandsflächen kann aber niemand finanzieren!
Alleen und Straßenbäume sind gefährdet !
Deshalb sind Baumpflanzungen an Straßen künftig eine Illusion und bestehende Bäume und Alleen können nicht mehr ergänzt werden. Doch es ist noch nicht zu spät Darum: Wehret den Anfängen!
|
|
Pressemitteilung der FLL vom 17.01.2002
Protestkampagne für den Erhalt von Alleen erfolgreich! Bundesverkehrsministerium lenkt ein, Anti-Alleen-Regelwerk (ESAB) soll überarbeitet werden.
'Deutschlands Naturschützer und Alleenfreunde atmen auf'. Unter Federführung der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) initiierte eine Protestgemeinschaft von vierunddreißig Grünen Fach? und Naturschatzverbände, am 15.01.02, eine Podiumsdiskussion zum Schutz und Erhalt von Alleen und Straßenbäumen auf der Grünen Woche in Berlin ? und das mit Erfolg! Der Druck der besseren Argumente bewegte das Bundesverkehrsministerium zu einer deutlichen Kursänderung. Staatsekretär Stephan Hilsberg sprach sich für einen Kompromiss und damit für eine Modifizierung und Verbesserung des 'Anti-Alleenregelwerk' ESAB aus.
|
|
Deutsche Alleen - durch nichts zu ersetzen
Kampagne des Bundesumweltministers Trittin.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat am Montag, den 12. August 2002, im Rahmen einer Pressekonferenz die Kampagne 'Deutsche Alleen - durch nichts zu ersetzen' gestartet. Ziel der vom Bundesumweltministerium initiierten und gemeinsam mit der Alleenschutzgemeinschaft e.V. durchgeführten Aktion ist es, die breite Öffentlichkeit über Alleen in Deutschland zu informieren und ein Bewusstsein zu schaffen für ihren Wert und ihre Einzigartigkeit. Dabei spielen Aspekte wie Ökologie, Kultur, Historie, Tourismus und Verkehr eine besondere Rolle.
Der Bestand an Alleen in Deutschland nimmt seit Jahren ab. Dem soll mit dieser Kampagne entgegengewirkt werden. Deshalb sollen u.a. Spendenmittel eingeworben werden, mit denen Nachpflanzungen finanziert werden können.
|
|
Trittin will Alleen mit Kampagne vor Zerstörung retten
Berlin, 12.8. (AP)
Neue Osnabrücker Zeitung vom 13. August 2002
Durch eine Kampagne mit Postern, Postkarten und Webseite will Umweltminister Jürgen Trittin die deutschen Allen schützen. Für Regionen wie Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern seien die Landstraßen mit ihrem Blätterdach bereits zum touristischen Markenzeichen geworden, sagte der Grünen-Politiker am Montag in Berlin. Viele alte Bäume seien durch Abgase, Streusalz und Bauarbeiten gefährdet. Deshalb sei der Schutz dringlicher denn je. 'Eine alte Allee ist nur dann eine Allee, wenn sie ein geschlossenes Labdach hat'. In Deutschland seien rund 23 000 Straßenkilometer von Bäumen gesäumt. Viele seien mehr als 100 Jahre alt. Die Alleen dienten als Luftfilter und böten auch Tieren und Pflanzen Überlebensnischen.
|
|
Alleen ? Straßen mit Zukunft ...! Alleenschutzgemeinschaft Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Brandenburg
Pressemitteilung vom 15.5.2002.
Die Referentinnen und Teilnehmerinnen der Fachtagung 'Alleen ? Straßen mit Zukunft ...? Potenziale, Probleme, Perspektiven' waren sich einig: Alleen haben in Deutschland eine Zukunft! Wer die Umsetzung der Nachhaltigkeit ernst nimmt, muss den Schutz der Alleen aktiv angehen.
Die Tagung, die am 13.5. im Potsdam stattfand, wurde von der Alleenschutzgemeinschaft e.V. und der Friedrich-Ebert-Stiftung Brandenburg durchgeführt. 10 Sachverständige und etwa 80 Teilnehmerinnen, darunter Vertreterinnen von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen, diskutierten, wie die Zukunft für die Alleen aussehen kann. Im Vordergrund stand dabei der Appell an die Politik, speziell auch an Bundesverkehrministerium und Bundesumweltministerium, diese Frage gemeinsam aktiv und transparent anzugehen.
mehr ...
|
|
Köln |
Resolution des Ausschuss Umweltschutz und Grün des Rates der Stadt Köln zur geplanten Einführung von ESAB und RPS |
|
Köln
|
Mitteilung für den Ratsausschuss Umweltschutz und Grün der Stadt Köln |
|
Adressen zum Thema :
Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
Herr Manfred Stolpe
Krausenstr. 17
10117 Berlin
Forschungsgesellschaft Straßen- und Verkehrswesen
Präsident Dr. Ing. J. Sparmann Ph./D.
Konrad-Adenauer Str. 13
50973 Köln
Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL)
Colmantstraße 32
53115 Bonn
Tel.: 0228/690028
Fax: 0228/690029
Ingo LEHMANN
1. Vorsitzender der Alleenschutzgemeinschaft (ASG) e.V.
Tel. (0385) 588 82 09
Christel DEICHMANN
MdB, Stellv. Vorsitzende der ASG e.V.
Tel. 0172/3103161
Cornelia SEPP
Stellv. Vorsitzende der ASG e.V.
Tel. 030/227 53793
Carsten Uwe WERNER
Friedrich-Ebert-Stiftung e.V.
Landesbüro Brandenburg
Tel. (0331) 275 88?0
|
|
|
Literaturhinweise :
Wiesemann, S.: Eine Verbesserung der Verkehrssicherheit in Alleen? Die Visualisierung der ESAB-Entwürfe. STADT+GRÜN, Heft 3, S. 9-13, 2002
Otto, F.: Verpflichtung zur Beseitigung von Straßenbäumen wegen Unfallfolgen? STADT+GRÜN, Heft 6, S. 418-420, 2001
Schmidt, H.: Baumabstand zum Straßenrand. Neue Richtlinien RSB - ESAB. STADT+GRÜN, Heft 6, S. 412-417, 2001
|
|
|
|